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Querelen um Tollitäten gehen weiter

Querelen um Tollitäten gehen weiter

Blau-Weiß Rheinbach stärkt dem Festkomitee Karneval den Rücken

Rheinbach. Keine geschlossenen Reihen bei den Rheinbacher Karnevalisten: Das Karnevalskomitee Blau Weiß Rheinbach 1912 stellt klar, dass es nicht zu den Vereinen zählt, die das "Festkomitee Rheinbacher Karneval" (FRK) in seine Schranken weisen.

Zumindest das Karnevalskomitee sehe nicht, dass "der FRK seine Kompetenzen überschritten" hätte, indem dessen Vorsitzender Josef Hartmann erklärt hatte, mögliche Interessenten für die närrische Regentschaft könnten sich zwecks genauer Informationen an ihn wenden.

Dagegen hatte sich im Auftrag des Geschäftsführenden Vorstands der "GroRheiKa Narrenzunft Prinzengarde" (GroRheiKa) deren Pressewart Gerd Becker gewandt und erklärt, dass die Aufgaben des FRK sich einzig auf die Durchführung der Umzüge von der Rathauserstürmung bis zum Veilchendienstagszug beschränken.

Die Entscheidung über Tollitäten hingegen zähle nicht dazu, denn die sei ausschließlich Angelegenheit der fünf Rheinbacher Kernstadt-Karnevalsvereine. Wolfgang Pietsch bricht jetzt für das Karnevalskomitee Blau Weiß eine Lanze für den FRK, denn "der FRK ist eine Plattform aller Rheinbacher Karnevalsvereine" und sein Vorsitzender Josef Hartmann habe "ausschließlich das Wohl des Rheinbacher Karnevals" im Auge.

"Sicher gibt es laut Satzung klar definierte Aufgaben. Aber gewiss ist auch, dass jeder aufgerufen ist, das Brauchtum Karneval zu pflegen und gerade solche eine Einrichtung stets eine Anlaufstelle für Tollitäten sein sollte, sogar sein muss. Hier sollen Informationen weitergegeben, Fragen beantwortet und Kontakte zur Prinzengarde hergestellt werden", schreibt Pietsch.

Schlecht hingegen sei, wenn die für die Begleitung der Tollitäten Zuständigen dies "aus Tradition, rückständigem Gedankengut oder persönlicher Eitelkeit" verhindern. Wie berichtet, hatte sich "Knatsch" entzündet, weil die Kernstadt ohne erwachsene Tollitäten da steht, nachdem die Interessentinnen für ein Damen-Dreigestirn ihre Bewerbung zurück gezogen hatten.

Mit ausdrücklicher Erlaubnis der Damen, darf der GA ihre Namen bekannt geben: Silke Josten-Schneider, Roswitha Mandt und Heike Jankowiak - alle Drei in der Stadt kommunalpolitisch noch heute oder früher im Rat ebenso engagiert wie auf sozialem Gebiet. Zur Sache und zum Grund ihres Rückzugs äußern sie sich aber nach wie vor nicht.

Nach Informationen des General-Anzeigers ging es unter anderem um Verletzungen des persönlichen Ehrgefühls und nicht zeitgerechte Informationen. Losgelöst davon, lag das grundsätzliche Problem wohl in der Konstellation, dass es sich um ein komplett weibliches Dreigestirn handelte.

Melden konnten sich rein theoretisch auch männliche Dreigestirne oder gemischte Dreigestirne oder auch ein rein weibliches. Aber nur für den Fall, dass sich bis Aschermittwoch nicht doch noch ein Prinzenpaar meldete, denn die wären bevorzugt worden.