Närrische Notizen

Dernauer Loddemöhne begehen ihren höchsten Feiertag

Dernau. (mtl) So ungewöhnlich wie ihr Namen, so großartig war auch das Programm der Lodde-Möhnen. An Weiberfastnacht feierten im vollbesetzten großen Saal des Weinbauvereins die Dernauer Loddemöhne den höchsten Feiertag der Weiber. Loddemöhne, das ist eine Bezeichnung aus dem Weinbau.

Denn wenn Winzerinnen im Weinort sagen, "mir john in de Lodde", so heißt dies, dass sie in den Wingert gehen. Denn "Lodde", das sind die Triebe der Reben, die es zu bearbeiten gilt. Und ganz kräftige Triebe wuchsen dem Frohsinn nach uriger Dernauer Art im Karneval am Schwerdonnerstag.

Nur mit eigenen Kräften, mit viel Witz, ordentlich Pfeffer und mit tollen Tänzen, boten die Damen in den schicken blau-schillernden Fräcken ihren Besucherinnen eine rasante Party. Einen höchst vergnüglichen Vortrag in der Bütt servierte den bunt kostümierten Damen aus der Witzkiste Inge Hammes, die seit Jahren für ihre Späße um Tünnes und Schäl bekannt ist.

Ebenfalls mit umwerfender Komik glänzten Agnes Küls und die neue Möhn in der Reihe der Dernauer Loddemöhne, Christa Heimermann. Eigentlich ging es nur um einen Antiquitätenkauf der sich aber zum irren Wortspiel um Schiller und das Geschäft Schaller entwickelte. Frage: "Weißt du eigentlich, dass Schiller tot ist. Antwort: Nein, hab'' heute noch keine Zeitung gelesen. Regelrecht umjubelt wurde die witzige Show in Wort und Bild "Auszug aus dem Paradies".

Inge Kriechel reimte als Petrus im besten Dernauer Dialekt. "Wegen eines Appels mussten sie fort und essen nun nur noch Appelkompott", erzählte der Petrus unter dem Gelächter der Weiber vom harten Schicksals Adam und Evas. Bis sie ihre Heimat endlich bei den Dernauer Möhnen fanden.

Dort fühlen sie sich aber genau so wohl wie die "Männerfeindin in der Bütt (Ingrid Kriechel) und vor allem auch die Dernauer Seniorinnen. Obermöhn Sonja Kurth ehrte dabei alle "Semester über 75 Jahre" mit bunten Karnevalsschleifchen. Wie munter Dernauer Loddemöhne über Generationen hinweg sind, zeigten "Die Omas", die Jungmöhnen mit "Fastfood" und die "Feschen Vierziger" in schön einstudierten und flott vorgetragenen Tänzen.

Die Überraschung waren die beiden Männerballetts aus Dernauer und aus Niederzissen die "Vulkanelfen", die bei den Männerballett-Kreismeisterschaften erfolgreich waren. Die Weiberfastnacht hatte zur Freude der Kinder schon am frühen Vormittag mit dem traditionellen "Kamelle-Schnappen" in der Grundschule und im Kindergarten begonnen.