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Rathauserstürmung: Stadtsoldaten entwaffneten die Bürgermeisterin

Rathauserstürmung : Stadtsoldaten entwaffneten die Bürgermeisterin

Bei der Palastrevolution in Honnef hatte Wally Feiden das Nachsehen, nahm es aber mit Gelassenheit.

Da hatte die Bürgermeisterin aufs falsche Pferd gesetzt. Vom Balkon winkte Wally Feiden mit dem goldenen Palastschlüssel der Federfuchser dem närrischen Volk zu. Und auf der Bühne vor dem Rathaus wibbelten bei der Marktschau des Festkomitees Bad Honnefer Karneval die Stadtsoldaten beim Stippeföttche mit den Popos.

Alles nur schöner Schein. Der Eiche-Spielmannszug lullte die Rathaus-Verteidiger mit fetziger Musik ein. Und plötzlich stürmten die Stadtsoldaten die Treppe hoch. Hinter ihnen das Siebengebirgsprinzenpaar. Moment mal, auf welcher Seite standen die Truppen eigentlich? Statt das Rathaus zu verteidigen, griffen sie an. Ein wüstes Gerangel. Palastrevolution.

Die Bürgermeisterin und ihre Getreuen Ferdi Allkemper und Jopa Vedders, ihr Vize Peter Profittlich und nur zwei, drei Ratsmitglieder versuchten noch, mit ihren Krummsäbeln die Soldaten in Schach zu halten. Nichts da. Die Gardisten entwaffneten die Verteidiger. Prinz Stefan packte den Rathausschlüssel, winkte. Ein letztes Aufbäumen und Gerangel. Dann: "Die Stadtsoldaten haben uns überwältigt. Wir nehmen es, wie es ist, wir feiern Karneval", rief Bürgermeisterin Feiden dem jecken Volk zu.

Trotzdem wurde sie mit ihren Helfern vors Narrengericht gezerrt. Und während Festkomiteechef Gerd Papenbrock Tanzcorps aus Honnef und aus Unkel sowie das Aegidienberger Prinzenpaar auf die Bühne bat, wurden Wally Feiden und ihre Getreuen angeklagt. Ihnen gegenüber: Staatsanwältin Heike Scheel, Richter Stefan Meyer und Verteidiger Jürgen Millinghaus. "Das ist eine ganz gefährliche Bandenchefin, die arbeitet im Tal und wohnt auf dem Berg", meinte der Richter.