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"Ein Abend im Gesangverein zu Jillienberg"

"Ein Abend im Gesangverein zu Jillienberg"

MGV "Liederkranz" Aegidienberg lädt zu einem Bunten Abend ins Bürgerhaus - Eigenen Kräfte überzeugen das begeisterte Publikum

Aegidienberg. (qg) Wenn der ganze Saal steht und begeistert geklatscht wird, wenn die Trommeln dröhnen und Strüsjer durch die Luft fliegen, dann ist ganz sicher das Schönste, was Aegidienberg derzeit zu bieten hat, im Anmarsch: Das Dreigestirn aus Prinz Beppo, Bauer Quririn und Jungfrau Aurelia.

Auch beim Bunten Abend des MGV "Liederkranz" 1875 Aegidienberg wurden die Tollitäten mitsamt Elferrat, Prinzengarde, Bergfunken und Spielmannszug der KG Klääv Botz stürmisch empfangen. Rund 200 bunt kostümierte Fastelovendsjecke verwandelten das Bürgerhaus in einen Bienenstock. Unter rot-weißen Girlanden und Luftballons wurde geschunkelt, gesungen und geschwooft was das Zeug hält.

Selbst Bauer und Prinz hielt es nach ihrem Auftritt nicht auf den Zuschauerstühlen - sie mischten sich unter ihr Volk und tanzten ausgelassen zu den Klängen von Peter-Josef Euskirchens Ein-Mann-Kapelle. Für die tolle Stimmung sorgte nicht zuletzt das Programm mit zahlreichen karnevalistischen Leckerbissen. Die umjubelten Stars auf der Bühne und in der Bütt kamen allerdings nicht aus Kölle, sondern - manch einer mochte es kaum glauben - aus den eigenen Sänger-Reihen.

Bereits zum Auftakt hatte der MGV mit dem von Chorleiter Ulrich Hülder arrangierten Potpourri "Kölsch Levve" in beste Fastelovendslaune versetzt. Anschließend wusste ein Tierfreund (Clemens Schichterich) nicht nur "Tierisches" zu berichten, sondern auch davon, was man so alles Haarsträubendes bei einer Fahrt mit der Straßenbahn nach Bonn erleben kann. "Ein Abend im Gesangverein zu Jillienberg" versetzte die Besucher zurück ins 19. Jahrhundert.

Bei der Chorprobe anno dazumal ging es hoch her. Dirigent Herbert Saal hatte schwer unter der Bummelei und Unpünktlichkeit seiner Mitsänger Herbert Zeisel, Richard Winter, Ernst Krämer und Kurt Ziegert zu leiden. Und wer war's mal wieder schuld? Wie immer: Mal die Frauen, mal die Kinder - sogar angebliche Leibesertüchtigungen mussten als Ausrede herhalten. Für die von Willi Hülder einstudierte und am Klavier begleitete Darbietung gab es einen nicht enden wollenden Applaus.

Auch die vier Tenöre (Franz Josef Schriek, Wolfgang Diron, Rudi Kreßner und Karlheinz Neurath), Werni und Berni (Werner Valder und Bernd Gierig) und Rudi Kreßner mit seiner Preußischen Prozessionsordnung sorgten für Furore. Bernd Gierig als Kapitän hielt während des Abends das Ruder in der Hand und führte mit viel Witz und Humor durch das gut vierstündige Programm.

Lediglich schmucke Tänzerinnen konnten die MGVler nicht aus den eigenen Reihen rekrutieren: Die Showtanzgruppe "Die Moscitos" heizte mit ihren flotten Tänzen die Stimmung nochmals mächtig an. Bestens gelaunt wurde im Bürgerhaus bis in die Nacht hinein Fastelovend gefeiert. Vorsitzender Eberhard Bialkowski freute sich über die gelungene Veranstaltung und besonders darüber, eben diese wieder wie in den Vorjahren mit so vielen eigenen Kräften gestaltet zu haben.