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Prunksitzung KG „Me haalen et us“ Rheinbreitbach: Quirlige Eigengewächse und ein Bürgermeister in der Bütt

Prunksitzung KG „Me haalen et us“ Rheinbreitbach : Quirlige Eigengewächse und ein Bürgermeister in der Bütt

Der Begriff Heimat zog sich wie ein roter Faden durch die Prunksitzung der KG „Me haalen et us“ in Rheinbreitbach. Dabei stieg auch Ortsbürgermeister Roland Thelen als miesepetriger Josef in die Bütt.

Rut un wiess, wie lieb ich dich – und vermutlich hätten die rund 400 Jecke in der rot und weiß dekorierten Hans-Dahmen-Halle „et letzte Hemb“ für ihre KG „Me haalen et us“ gegeben, die ihnen nach drei Jahren Corona-Pause eine Prunksitzung zelebrierte, die sie zu jecker Hochform auflaufen ließ.

Schon zum Auftakt sprach KG-Präsident Andreas Frings den Besuchern aus dem Herzen: „Unser Sessionsorden ist dem Heimatverein gewidmet, der sein 50-jähriges Bestehen feiert. Wir sind froh, mit dem heutigen Abend auch dieses Stück Heimat, den Karneval, endlich wieder zurückzuhaben.“

Heimat, das ist auch die Burggarde Rheinbreitbach. Der Verein konnte endlich nach drei Jahren ohne große Bühne 33-jähriges Bestehen feiern. Die niedlichen Flöhe und Sterne, später auch die Kleine Burggarde und die Burggarde zeigten ihre schönsten Tänze. Viele Eltern strahlten.

 Haben sichtlich Spaß an der Prunksitzung der KG Me haalen et us: bunt verkleidete Jecke im Saal.
Haben sichtlich Spaß an der Prunksitzung der KG Me haalen et us: bunt verkleidete Jecke im Saal. Foto: Ralf Klodt
Stattet den Rheinbreitbacher Jecken einen Besuch in der Hans-Dahmen-Halle ab: das Bonner Stadtsoldatencorps.
Stattet den Rheinbreitbacher Jecken einen Besuch in der Hans-Dahmen-Halle ab: das Bonner Stadtsoldatencorps. Foto: Foto: Ralf Klodt

Glücklich zeigten sich auch Prinz Oskar I. aus dem Hause Frings und Ihre Lieblichkeit Eva I. von Tjaden. Charmant winkte das Kinderprinzenpaar in den Saal. Auch die royalen Mini-Herrscher hatten nach ihrer Proklamation lange auf ihre Prunksitzung warten müssen. Zum Glück: Die Kostüme passten den Elfjährigen noch wie angegossen, waren von vornherein nicht auf Kante genäht worden.

 Bunt kostümierte Jecke erfreuen sich am Programm der Prunksitzung in Rheinbreitbach.
Bunt kostümierte Jecke erfreuen sich am Programm der Prunksitzung in Rheinbreitbach. Foto: Foto: Ralf Klodt

Erstmals eroberte das „Heer“ der Bonner Stadtsoldaten den großen Saal von „Me haalen et us“ – das war erste Sahne. Wohlbekannt ist indes auch in Rheinbreitbach der Spielmannszug des TV Eiche, der diesmal jedoch in besonderer Mission unterwegs war. Als Honnefer Stadtsoldaten spielten sie ihr Siebengebirgsprinzenpaar Norbert I. und Karin I. in die Narrhalla am Breitbach ein. Und auf der Bühne sorgten sie für ein jeckes Feuerwerk. Ein herrliches Stück von den Nachbarn aus dem Norden. Fast schon Lokalkolorit.

Dafür sorgte Ortsbürgermeister Roland Thelen, der in die Rolle des Ehemannes Josef geschlüpft war, mit seinem übellaunigen Weibsbild Billa, verkörpert von Sonja Frericks, als Ehepaar vom Grendel. Billa schimpfte, während sich Josef von Verbandsbürgermeister Karsten Fehr auf die Bühne geleiten ließ. Thema dabei: die letzte Ratssitzung mit der Wiedereröffnung des Sportecks.

Ortsbürgermeister steigt in die Bütt

Oben angekommen bei seiner „lieben Gattin“ wurde Josef mit dem Vorwurf empfangen: „Seit sechs Uhr steht das Essen auf dem Herd.“ Die Bemerkung des Göttergatten, es handele sich um Essen aus der Dose, parierte sie mit dem Hinweis auf die Dosenaufschrift: „Für meinen Liebling.“ Mit der langjährigen Literatin der KG, Marlene Rother, hatten sie das Stück einstudiert. Nachfolgerin Nadine Faßbender erhielt großes Lob für ihr erstes Programm.

Dazu gehörten die Zwei Hillije, die Tanzgruppe Vettelschoß, das Männerballett Flying Dancers Unkel, auch die Boygroup Planschemalöör, schon da stiegen einige Besucher auf die Stühle. Auch die Band Lupo war erstaunt: „Es ist ja der Wahnsinn, wie ihr hier feiert.“

Aus Unkel herüber kamen die Barhocker und die Ratsherren – umwerfend. Ratsherren ist, wenn der Mann mit der dicke Drum die Trommelstöcke auch wie ein Käfer auf dem Rücken liegend wirbeln lässt. Hinter ihm Frontmann Jörg Weich, an dessen Seite auch Oskar I. und Eva Hits wie „In d’r Kayjass Nr. Null“ mitsangen, so wie das Publikum im Saal. Die Jecken brauchten nicht nachzusitzen. Für sie gab's eine Eins plus im Fach Karneval.