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Unkeler Brauchtumsorden verliehen

Unkeler Brauchtumsorden verliehen

"Wer den Orden sollt erhalten, musst bisher geheim ich halten", dichtete der Unkeler Stadtbürgermeister, Gerhard Hausen, beim traditionellen Rathausempfang am Samstagvormittag.

Unkel. (khd) "Wer den Orden sollt erhalten, musst bisher geheim ich halten", dichtete der Unkeler Stadtbürgermeister, Gerhard Hausen, beim traditionellen Rathausempfang am Samstagvormittag. Schon kurz darauf gingen seine Verse im Jubel der versammelten Narrenschar unter, denn neue Trägerin des städtischen Brauchtums-Ordens ist Claudia Stolte-Herdler.

Alles was im Unkeler Fastelovend Rang und Namen hat, war im Sitzungssaal versammelt, in den auch die kleinen Tollitäten Finn I. "aus dem Hause Schaack" und Denise I. "aus dem Hause Pujante-Correa" mit ihren Pagen Nadja Frömbgen und Lena Pasternack einzogen. Begrüßen konnte Hausen dort nicht nur den wieder genesenen VG-Chef, Werner Zimmermann, sondern auch seinen Kollegen aus der Partnerstadt Kamen, Hermann Hupe.

"Unter all den stadtbekannten Jecken braucht sie sich wirklich nicht zu verstecken", lobte der Bürgermeister die Geehrte, die als "Oma Finchen" seit Jahren zwischen Rheinbrohl und Beuel im Einsatz in der Bütt' ist und sogar nicht den Sprung über den Rhein scheut.

"Sie ist bekannt und beliebt als rheinische Schnüss mit Herz", erinnerte Hausen an Stolte-Herdlers legendären Ausspruch: "Un isch bin de Weinkönijin!" Dabei stammt die neue Ordensträgerin aus Erpel, wo ihr oberjecker Vater als Friseur, Barbier, Fotograf und Maler residierte und als zentrale Figur im dortigen Karneval vor allem für das Bühnenbild hinter dem Elferrat zuständig war. Entsprechend ist Tochter Claudia heute auch Vorsitzende der Erpeler Veedelsmöhne.

"Claudia ist von Kindesbeinen in Schminke, Bütt und Festzüge hineingewachsen. Und es geht die Mär, dass ihr späterer Ehemann Wilfried zu Beginn ihrer Love-Story sie in Verkleidung nicht erkannt habe und so versehentlich eine andere Holde geküsst haben soll", plauderte Hausen aus dem närrischen Nähkästchen. Dieser Fauxpas konnte aber wieder "umgebützt" werden.

Der überraschende Tod ihres Mannes Mitte des vorigen Jahres, der allen noch bestens als Idealbesetzung des lebensfrohen Weingottes Bacchus in Erinnerung ist, war der Grund, weshalb Stolte-Herdler diese Session nicht in die Bütt gegangen ist. Wie sie aber nach der nicht enden wollenden Gratulationscour der Unkeler Corps Hausen versicherte, wird sie im kommenden Jahr wieder ihre selbst erlebten Alltagsgeschichten in Situationskomik umsetzen und in der Bütt zum Besten geben.