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Kinder- und Jugendtanzcorps auf Tour: Neuer Tourbus für die Husaren Grün-Weiss aus Siegburg

Kinder- und Jugendtanzcorps auf Tour : Neuer Tourbus für die Husaren Grün-Weiss aus Siegburg

Von Auftritt zu Auftritt an Weiberfastnacht: Unterwegs mit den Kinder- und Jugendtanzcorps der Husaren Grün-Weiss Siegburg. Den Bus haben die Husaren erst kürzlich erstanden.

Um 7.30 Uhr am Weiberfastnachtmorgen herrscht bereits Hochbetrieb im Vereinsheim der Husaren Grün-Weiss im ehemaligen belgischen Kino auf dem Brück­berg. Gleich startet eine Auswahl von rund 20 Tänzern der Kinder- und Jugendtanzcorps mit ihrer Mini-Husarenshow zu insgesamt sechs Auftritten in verschiedenen Siegburger Stadtteilen. Betreuerin Anni van der Griesen schminkt die Mädels, zusammen mit Betreuerin Sandra Menn kontrolliert sie außerdem, dass die Uniformen bei den kleinen Mariechen und den Tanzoffizieren sitzen.

Zu denen gehören Michel Gradl (11) und Tobi Schmidt (10). Sind sie aufgeregt? „Eigentlich ist man nur beim ersten Auftritt in der Session sehr aufgeregt, dann geht’s“, sagt Michel. „Lampenfieber gehört aber bei jedem Auftritt dazu“, erklärt Anni van der Griesen.

Ein bisschen Angst haben die beiden Nachwuchsoffiziere eher vor der sogenannten Kartoffelsackhebung, wie es in ihrem Jargon heißt. Das bedeutet, man bekommt die Tanzpartnerin nur schwer gehoben und sackt in sich zusammen wie eben ein Kartoffelsack. „Aber wir essen viel Schwarzbrot, um kräftig zu werden. Hat uns die Trainerin empfohlen“, berichten die Jungs.

Dann wird zum Aufbruch geblasen. Mit dem Bus geht’s zum ersten Termin, nach Braschoß in den Kindergarten. Das neue Gefährt hat Dino Huber, Mitglied bei den Husaren, erst kürzlich erstanden. Der zwölf Meter lange Linienbus wurde von der RSVG ausrangiert und zum Kauf angeboten. „Dabei hat sich etwas kölscher Klüngel bewährt, sodass wir den Bus pünktlich und problemlos an Weiberfastnacht einsetzen konnten“, so Huber. Demnächst sollen damit auch andere Vereinsmitglieder transportiert werden. Dazu kündigte der Vorsitzende des Vereins, Michael Hennecken, noch einige Umbauten an. Sogar eine Theke kann er sich vorstellen.

Mit Trainerin Birgitt Wöhl, den Betreuerinnen, Eltern der Kinder, dem Vorsitzenden, dem Kommandeur Markus Schäfer und Senator Björn Boßbach an Bord geht es auf Jungfernfahrt. Am Kindergarten angekommen, ist erst einmal Aufwärmen angesagt, „dann schauen wir nach, ob die T-Shirts in den Spitzenhöschen stecken, die Uniformen korrekt sind und die Zöpfe sitzen“, erklärt Wöhl. „Und lächeln“, gibt sie den Minis mit auf den Weg.

Es folgt der Einmarsch. Angeführt von Markus Menn, „kleinster und jüngster Fahnenoffizier im Rhein-Sieg-Kreis“, wie die Trainerin berichtet, marschiert die Truppe in die Turnhalle, wo die Kindergartenpänz, ihre Eltern und Erzieher sie schon sehnlich erwarten. „Fasteloovend zusammen“, begrüßt Hennecken die Gastgeber, bevor der Kommandeur den Befehl zur Aufstellung gibt. Wöhl sorgt per Fernbedienung für die Musik und los geht’s. Zwei rasante Tänze, dann ist schon wieder Verabschiedung.

Rein in den Bus, ab zur Grundschule Stallberg. Getränke, Gummibärchen und Brötchen werden verteilt, die Eltern mitgebracht haben. Die Schokokekse werden sofort wieder eingepackt. Wohlweislich. „Schokolade geht gar nicht. Schließlich müssen die Uniformen morgen auch noch sauber sein“, stellt van der Griesen klar. Auf dem Stallberg dieselbe Prozedur: Dehnübungen in einem Vorraum des „Festsaals“ Turnhalle, Überprüfung von Haar und Outfit, Einmarsch. Auch die dreijährige Raffaela Huber ist dabei, ihre kleine Schwester, die knapp zweijährige Luana, beschäftigt sich anderweitig. Aktiv tanzen im Verein kann sie ohnehin erst ab drei Jahren.

Station drei ist die Grundschule Brückberg. Gleicher Ablauf, wieder ein umjubelter Auftritt „und sogar einen Orden haben wir bekommen“, freut sich einer der Tänzer. Halbzeit. „Etwas schon“, antwortet Carla (10) auf die Frage, ob sie schon müde sei. Aber es folgen noch Auftritte in der Grundschule Zange, in der Kita Kinderreich, Zange, und zum Abschluss im Altenheim „Am Hohen Ufer“. Das reiche dann auch, sagt Sandra Menn. Birgitt Wöhl ist jedenfalls hoch zufrieden mit „ihren“ Minis. „Die sind alle pflegeleicht“, stellt sie fest und sieht dem nächsten Termin völlig entspannt und gelassen entgegen.