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Das Dreigestirn macht der Prinzessin Konkurrenz

Das Dreigestirn macht der Prinzessin Konkurrenz

Die "Böömchesfründe" sind ein etwas anderer Jeckenverein in Bornheim-Roisdorf und kommen stets als Clowns daher - Maskottchen "Nubbel" sitzt fröhlich auf der Theke und hat noch keine Session überlebt

Bornheim-Roisdorf. (bb) Es geht längst über ein freundschaftliches "Prost" an der Theke hinaus, was Werner Krupp und Günter Weingartz miteinander verbindet: Seit vielen Jahren treffen sich die beiden Roisdorfer in der Gaststätte "Zur gemütlichen Ecke" und beweisen dort, dass Geselligkeit kreativ macht.

So gründeten sie vor elf Jahren die Thekengemeinschaft "Böömchesfründe", die seitdem fester Bestandteil des Roisdorfer Karnevals ist. "Es fing alles damit an, dass wir zu Weihnachten einen Christbaum und im Frühjahr einen Maibaum vor der Gaststätte aufstellten - daher der Name Böömchesfründe", erinnerten sich Krupp und Weingartz.

Diese verschworene Gemeinschaft, zu der damals der mittlerweile verstorbene Jo Blumenthal gehörte, entwickelte an der Theke außerdem aus einer Laune heraus - es muss wohl eine Bierlaune gewesen sein - die Idee, den Roisdorfern einen Streich zu spielen: "Seit Jahr und Tag hat es hier im Ort immer nur eine Prinzessin gegeben. Aber wir verbreiteten das Gerücht, wir wollten ihr als Dreigestirn Konkurrenz machen", lachte Elektromeister Krupp.

Dabei machten die drei lausbubenhaften Freunde keine halben Sachen: Sie ließen zehn Orden anfertigen und verteilten sie in einer lebhaften Kneipenfeier an gute Freunde. "Dabei war die Nachfrage so groß, dass wir die Orden gleich wieder einsammeln und mehrmals verteilen mussten", so Krupp. Die Dreigestirn-Geschichte war natürlich schnell aufgeklärt, aber an dem Ordensfest gewann die Thekengemeinschaft Gefallen.

Seitdem laden die "Böömchesfründe" jedes Jahr am Vorabend zu Weiberfastnacht in ihr Stammlokal ein und feiern. Mit dabei sind diesmal ein Diskjockey, die Tanzgruppe der KG Vorgebirgssterne und Prinzessin Christa I. Beim Zoch am Donnerstag lautet das Motto der Fußgruppe: "Et es Tradition, mer jon jedes Johr als Clon." Und das seit der Gründung. "Mitmachen wollen bei uns viele", weiß Krupp. 20 Mitglieder haben die "Böömchesfründe" heute, darunter Installateure, Kaufmänner, ein Bundeswehrsoldat und die Visagistin Elke Wiesomirsky, die zu Karneval immer aus Berlin angereist kommt, um den Spaß nicht zu verpassen.

Das Wirtspaar Karin und Hans Hamacher unterstützt die Gruppe natürlich und gewährt dem "Nubbel", dem fidelen Maskottchen aus Stroh, bis zu seiner Beerdigung kurz vor Aschermittwoch stets einen Ehrenplatz an der Theke. "Aber Mitglied können nur echte Stammgäste werden, eben Mitglieder der Thekengemeinschaft", stellt Krupp klar. Na, Mitfeiern reicht ja vielleicht auch schon: Los geht es am Mittwoch in der "Gemütlichen Ecke" um 20 Uhr.