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Hertha ist schon fit für die WM

Hertha ist schon fit für die WM

Die Teufelsweiber aus Buschhoven amüsieren sich trotz Kälte prächtig - Die Ludendorfer Mädels zieht es in die Karibik - Die C-Jugend von Rot-Weiß Dünstekoven hat Tipps für Jürgen Klinsmann

Swisttal-Buschhoven. Da hatten sie sich aber ganz schön was vorgenommen, die Jecken vom Kinder-Liturgie-Kreis Buschhoven: "Mer holle d'r Himmel op de Äd" hieß das Motto ihres Wagens beim Zoch am Sonntag. Von lauter Engeln eskortiert, versteht sich.

Während nur ein paar Meter weiter die Straße herunter die diabolischen 13 Glockenschläge aus dem AC/DC-Klassiker "Hells Bells" aus den Boxen der "Ghostbusters" von der "KG Guckstdunur" dröhnten. Verstärkung aus Fernost hatten dagegen die Teufelsweiber angefordert und traten gemeinsam mit ihrem japanischen Gast und unterstützt von Bürgermeister Eckhard Maack als Kamin(s)fegerinnen an.

Direkt daneben liefen Freunde aus der Buschhovener Feuerwehr als "arme Säcke der Gemeinde" zu Höchstform auf: Vom Lumpen,- Müll- und Drecksack über den "faulen Sack" bis zum kleinen Säckchen. Als arme Säcke würden sich die Freunde rund um ihren mit viel Liebe geschmückten Wagen "Bauer sucht Frau" aber mitnichten betrachten.

Ob sich die Traumfrau für den Hof nun ausgerechnet unter den närrischen Buschhovenrinnen gefunden hat, sei einmal dahingestellt. Spaß hatten die Landwirte aber auf jeden Fall. Ebenso wie die "Jecken Höhner", die am Donnerstag noch als adlige Damen vom Lande" zur Wieversitzung gekommen waren und von daher dem Stallzwang sowieso eine klare Absage erteilten.

Wohin gegen die "Nixesen" vom Damenkomitee das nasse Element offenbar eindeutig der Geflügelfarm vorzogen. Und mögen auch manche in Buschhoven schon die "Schotten dicht" und bei frostigen Temperaturen im Kilt ein bißchen gefroren haben, hielten sich die Nachbarn aus der Schulstraße mit Bewegung fit: "Weg die Pfunde, Sport für Runde" hieß ihr Trimm-dich-Programm. Und rund ist in diesem Jahr vor allem das Leder zur WM, weshalb die Sportler von Hertha Buschhoven Maskottchen Goleo auf ihren Wagen spazierenfuhren.

Dünstekoven. König Fußball regierte vor allem im Nachbarort Dünstekoven. Und selbst die ungewisse Zukunft des dort bei vielen beliebten 1. FC Köln vermochte den Jecken ernsthaft ihre gute Stimmung zu vermiesen. So hielt die C-Jugend des Sportvereins Rot-Weiß Dünstekoven schon mal ein paar Tipps für Jürgen Klinsmann und seine Elf bereit: "Wenn wir den Ball ins Tor treffen, werden auch wir Weltmeister."

Ja gut, das mag für Gegner wie Brasilien reichen - von Dünstekovener Straßenkehrern und Alten Herren wird doch einiges mehr erwartet. Begonnen mit der orange-farbenen Kluft für alle, die sich zu Karneval gern als "fieser" oder "voller Sack" ansprechen lassen.

Derlei gilt allerdings nicht für die Heimerzheimer Freunde des Dünstekovener Karnevals, die trotz eisiger Temperaturen und ein paar zaghafter Schneeflocken diesmal ganz auf Frühlingsgefühle setzten und mit Schmetterlingsflügeln und ein paar süffigen Kurzen zum Aufwärmen der Dünstekovener Schlachtenbummler durch die Straßen tanzten. Und soviel steht allemal fest: "Ham mer jez ooch noch kalte Fööss, em Sommer setzen mir wedder op Blome un Gemös".

Ludendorf. Statt aber nun geduldig auf wärmere Tage zu warten, zog es die Ludendorfer Mädels mit ihrem Wagen lieber direkt in die Karibik. Gut gelaunt und vor allem schön bunt, wie es sich zu Fastelovend gehört. Dem standen die Jecken aus der "Südkurve" in nichts nach und hatten auf ihren Indianer-Wagen ein stattliches leuchtend-gelbes Krepp-Zelt gebaut.

Und wie immer mittendrin im Zoch Josef Simons, der dort mit seiner kleinen Küche schon längst ein wahres Unikum ist. Mit viel Sinn für Humor wusste aber auch die Fußgruppe am Schluss ihre auf den ersten Blick etwas undankbare Rolle zu nehmen: "Da hamme bald de Zoch verpasst!" Dies ist nun wirklich nicht ganz bierernst zu nehmen, denn so etwas würde keinem Ludendorfer passieren.