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Rot-Weiße Toreros machen Pappstier nervös

Rot-Weiße Toreros machen Pappstier nervös

Das Heimerzheimer Prinzenpaar grüßt aus einem alten Radio - Ali Baba und die 40 Räuber ziehen durch Odendorf - Morenhovener protestieren gegen die "Kamellepapierrückgabeverordnung"

Swisttal-Heimerzheim. (stl) Auch im Zeitalter des Internets und Digitalfernsehens: Helmut und Bärbel aus Heimerzheim scheinen doch irgendwie am guten alten Radio zu hängen. Nun sind die beiden nicht irgendwer, sondern bis Mittwoch noch das amtierende Prinzenpaar im Ort, und so war der nostalgische Rundfunkempfänger als Prinzenwagen in roten und gelbem Krepp samt dicken schwarzen Drehknöpfen einer der Hingucker beim Zoch.

Andere hingegen läuteten schon die "politische Eiszeit" ein, obwohl die Eisbären, Robben und Pinguine am Wagen von Familie Arck doch alles andere als eisig auf das Heimerzheimer Jeckenvolk herunter blickten. Aus dem geheimnisvollen Ägypten - und heimischen Traditionen verpflichtet ganz in Grün - liefen die Schützen zu Hochform auf, während die Fantasy-Group in ihren Hunnen-Trachten schon wieder fast ins Schwitzen geriet bei soviel Ausschank und Kamelle.

"Deutschland sucht die Superstars, Heimerzheim hat sie schon" verkündeten die Junggesellen und ließen ganz in Pink ihre Schönheiten auf die Straße. Der SSV hingegen grüßte seine Fans direkt aus Hogwarts. Ebenfalls nicht zu übersehen: Die Klontechniker, die den Kölner Dom kurzerhand vervielfacht hatten und vielleicht deshalb aus Datenschutzgründen lieber unerkannt bleiben wollten. Wer weiß, jeder Jeck ist halt anders.

Swisttal-Odendorf. (ksa) Gleich zwei Themen, nämlich "Die Schöne und das Biest" und "Aladin" hatte die Theatergruppe (Ä)ltern spielen für Kinder vorbereitet. Für gute Aussicht sorgten die Leuchttürme der Tanzgarde. Ali Baba und seine 40 Räuber aus dem Märchen 1 000 und eine Nacht hatten die Familien Helzel und Manns eingeladen.

Einen ziemlich unschuldigen Eindruck machten die Familien Lamm und Bienentreu in ihren zauberhaft weißen Feenkleidern. Der einzige selbstgebaute Wagen stammte vom Damenkomitee Rot-Weiß, die als Toreros sogar den schwarzen Pappstier nervös machten. Der Turn- und Sportverein hielt es klassisch in weißen Overalls und gelben Vereinsaufklebern.

Hexen und Zauberer hatten sich in den Hexenturm der Familien vom Drossel- und Germanenweg eingeschlichen. Schließlich folgte das Prinzenpaar Prinz Peter II. und Prinzessin Petra II., die das Spektakel von ihrer Burg aus beobachteten und fleißig Kamelle unters Volk schmissen.

Swisttal-Morenhoven. (wom) "Teuro hin, Teuro her, Fastelovend fiere is nit schwer", lautete das Motto des Morenhovener Karnevalszuges. Kein Wunder also, dass die Turn-Frauen vom SV Swisttal als Pippi Langstrumpfs verkündeten: "Im Taka-Tuka-Land gibt es keinen Teuro.

Doch auch ein weiteres Thema hatte es den Jecken angetan: "Wir fahren auch ohne TÜV" verkündete die Arbeitsgemeinschaft Morenhovener Karneval, die als Wagenengel zwei Bollerwagen hinter sich her zogen. Gleich als Gutachter vom TÜV gaben sich die Jecken vom "Stammdesch 57" aus. So kam ein Jeck jedenfalls zu dem Schluss: "TÜV hin, TÜV her, mir fiere Fasteleer".

Nach dem Dosenpfand 2003 befürchten die Freitags-Volleyballer des SV Swisttal im nächsten Jahr eine Kamellepapierrückgabepflicht. "Wir protestieren gegen die Kamellepapierrückgabeverordnung vom 11.11.1111", verkündeten sie. Fehlen durften in Morenhoven natürlich auch nicht die Tanzgruppen und das Damenkomitee der Karnevalsgesellschaft Rotkehlchen sowie die Feuerwehr, die Suppe verteilte.